6 Wissenssnacks für Führungskräfte
Learnings aus meiner Businessclub Session mit Führungsexperte Stefan Lammers
Es wird wieder Zeit für ein paar Learnings, die ich aus unserem Club gezogen habe 🤩. Schon vor eine Weile hat unser Leadership-Experte Stefan Lammers eine Session zu einem coolen Thema gegeben: “Impact Leadership: Was Teams wirklich zu Höchstleistungen bringt ⚡”.
Stefan ist vielen aus unseren Podcast-Folgen rund um High Performance Leadership bekannt und in seiner Session erklärte er, was Teams wirklich zu Höchstleistungen bringt. Er präsentierte wirkungsvolle Führungskonzepte und gab den Mitgliedern wertvolle Einblicke, um ihre Teams erfolgreich zu führen.
Ich war dabei und habe für dich einfach mal sechs anregende Wissenshappen notiert. Viel Spaß damit und während du dein Gehirn damit fütterst, überleg doch mal, wem du diesen Newsletter weiterleiten könntest.
Dein Joël ✌️
🏃 1 | Konflikte? Kurz aus der Situation gehen
In vielen Meetings gibt es gerne mal Situationen der Unklarheit oder des Konflikts. Helfen kann es hier, für einen kurzen Moment aus der Situation zu gehen, etwa durch eine Toiletten- oder Kaffeepause oder indem die Gruppe ein Fenster öffnet. Anschließend kommt oft eine andere Energie auf und die Perspektiven erweitern sich. Vor allem halten Plätze oft Emotionen fest. Sich nach einer Pause also einfach mal auf einen anderen Platz zu setzen, kann ebenfalls einen interessanten Impuls setzen. Stell dir die Reaktionen der Kolleg:innen vor, wenn du nach einer hitzigen Diskussion eine Pause eingelegt hast und plötzlich auf einem anderen Platz sitzt.
🥶 2 | Veränderungen, Emotionen und die schnelle Reaktion
Für Veränderungen braucht es Emotionen. Und Emotionen dürfen auch sein – auch in der Gruppe, auch auf der Arbeit. Manchmal handelt es sich dabei schlicht um einen Verarbeitungsmechanismus. Oder wie Karin Kuschik einmal sagte: “Zu Weinen meint oft, dass ein Prozess eingesetzt hat.“ Dabei sollten Emotionen im Beruflichen immer möglichst nah am Event sein. Wer sich in einem Meeting ärgert und das Gegenüber dann erst nach drei Monaten zum Jahresgespräch anspricht, erlebt womöglich, dass die andere Seite gar nicht mehr weiß, worum es eigentlich geht, während man selbst seitdem die eigenen Gefühle containert und in sich aufgestaut hat.
🫣 3 | Angst vor der Sackgasse? Freu dich auf die Ohnmacht!
Kennst du diese Meeting-Situationen, in denen du Angst vor der Sackgasse hast? Also dass du nicht mehr weißt, was du sagen sollst? Ohnmächtig bist? Stefan erzählte uns, dass sich für ihn eine Freude auf die Ohnmacht eingestellt hat. Dass es von dort aus ja überall hingehen kann. Ohnmacht im Sinne von “ohne Macht” bedeutet trotzdem wirkungsvoll sein zu können. Stefans Erfahrung: Wenn wir den Menschen aufzeigen, wie wir uns fühlen, möchte uns die Gruppe da immer rausholen, weil sie einen schwierigen Zustand nicht aushalten kann. Von daher steckt in jeder Ohnmacht immer eine Menge Potenzial für Neues.
🫶 4 | Vielfalt statt Einklang
Wie heißt es: “Gleich und Gleich gesellt sich gern.“ Doch gute Führungskräfte suchen sich Menschen, die anders sind als sie selbst. Die Vielfalt der Perspektiven macht ein Team erfolgreich. Es ist mehrfach wissenschaftlich belegt, dass diverse Teams bessere Ergebnisse erzielen. Und Stefan sprach über Haltung: Gute Führungskräfte setzen sich dafür ein, dass das Team gut da steht und nicht sie selbst. Oder wie es Jim Collins in “Der Weg zu den Besten” formuliert: “Ein guter Anführer schaut bei Erfolg aus dem Fenster [auf das Team in Fabrikhalle sozusagen] und bei Nicht-Erfolg in den Spiegel. Nicht umgekehrt.“
💩 5 | Hello Fehlerkultur
Es gibt tadelswerte Fehler wie schlichte Unaufmerksamkeit oder Fehlverhalten, welches bewusst gegen vorgeschriebene Regeln verstößt. Und es gibt lobenswerte Fehler, zum Beispiel exploratives Testen, Hypothesenprüfung oder das Agieren unter Ungewissheit. Und zwischen diesen gibt es ein Kontinuum, sodass Führungskräfte sich überlegen können, welche Fehlertoleranz sie wann an den Tag legen wollen. Die Flugzeugindustrie verzeichnete in den 1970er Jahren zum Beispiel viele Abstürze und führte dann ein Fehlersystem ein, bei dem jede Person Fehler gemeldet hat. Auf diese Weise wurde gelernt und ein Gesichtsverlust trat vielmehr ein, wenn eine Person einen Fehler nicht meldete. Und wäre dies damals nicht so umgesetzt worden, gäbe es heute im Verhältnis täglich ein bis zwei Abstürze.
⏯️ 6 | Playbacken und Stopp-Meetings statt Misstrauen
Manchmal gibt es die eine Person im beruflichen Umfeld, bei der wir Angst haben, dass sie unsere Anweisungen falsch umsetzt oder die uns mit zu viel Unklarheit zurücklässt. Stefans Tipp dazu: Nicht in die Angst reingehen, diese hilft einem nicht. Stattdessen die Person offen ansprechen, dass man gerade das Gefühl hat, viel kontrollieren zu müssen. Anschließend die andere Person bitten, dass sie mehr kommuniziert, damit man selbst loslassen kann und nicht in falsche Gedanken abbiegt. Und immer eine gute Übung: Lass dir Playbacken, was die andere Person verstanden hat. Auf diesem Weg zeigt sich immer schnell, wo Missverständnisse und Wissenslücken bestehen. Oder auch auf Stopp-Meetings zurückgreifen, in denen nur darauf geschaut wird, welches unproduktive Verhalten und welche Prozesse man abschalten kann. Quasi der Frühjahrsputz der gemeinsamen Zusammenarbeit.
👀 P.S. Mehr zu Stefan Lammers
Wir hatten Stefan Lammers übrigens vor Kurzem auch im Podcast, wo er über seine Erfolgsprinzipien erzählte. Wenn du darauf neugierig bist, findest du in dieser Ausgabe unseres digital kompakt+ Newsletters die Learnings und Links dazu.
☝️ P.P.S. Sei doch nächstes Mal live dabei!
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass unser Businessclub ein riesiges Wissensangebot bereit hält. Und wenn du selbst Mitbewohner in diesem Learning House werden möchtest, dann bewirb dich einfach über unsere Webseite für eine Mitgliedschaft. Makers & Shakers funktioniert quasi wie ein individualisierbares Ganzjahrescoaching und wir sind immer auf der Suche nach Rising Stars wie dir, die uns als Gruppe insgesamt voranbringen. Also: Lass uns sprechen!