Mit Klarheit zu Souveränität im Business | KW 4
Club: Vom Nordstern zur Neuausrichtung ||| Podcast: ESG im Business einführen & Souveränität bei Ungerechtigkeit bewahren
In dieser Woche ging es vor allem um Klarheit. Sich selbst gegenüber, indem man sich bewusst macht, was eigentlich der Kern des eigenen Schaffens ist. Und anderen gegenüber, weil wir ja alle diese Momente kennen, die uns aus der Fassung bringen, obwohl wir gerne souverän bleiben würden. Darum lass uns ohne Umschweife in einen Newsletter mit einigen „Meta-Einsichten“ starten!
Kompakte Grüße
Dein Joel
🙋♀️ Das passiert gerade im Club
“Du machst ja so viel Meta!“, waren die Worte meines Freundes und wichtigen Sparringpartners Gunnar Lott, als ich ihm erzählte, dass ich mit Make Studio (geile Typen!) gerade einen Workshop zum Markenkern von digital kompakt gemacht habe. Und jetzt kommt das Gemeine: Ich erzähle hier normalerweise genau, was wir wie und warum machen. Aber an dieser Stelle kann ich das noch nicht, weil die Betrachtung eines Markenkerns nur in der Anwendung so richtig Sinn macht.
Sprich: Erst wenn ich zeigen kann, wie unsere Webseite basierend auf dieser Markenanalyse aussieht, versteht man das Ganze wirklich. Aber ich kann schon mal berichten, wie wir dahin gekommen sind.
🧐 Schritt 1: Recherche und Brainstorming
Meine Reise begann damit, dass ich (hallo Transformation!) rauskriegen wollte, was das nächste große Spiel a.k.a. Geschäftsmodell von digital kompakt wird und wie ich vom reinen Sales-Game zu wiederkehrenden Einnahmen komme. Also habe ich ca. zwölf gute und mit uns vertraute Leute befragt, was sie tun würden.
Die Ergebnisse habe ich nach “konservativ“, “moderat“ und “innovativ” geclustert und es zeichnete sich ab, dass wir in den innovativen Strang wollten. Dann bin ich hingegangen und habe die innovativen Leute aus der Recherche gefragt, ob sie meinen Beirat bilden. Zu meinem Glück haben Marcus Diekmann, Jörg Rheinboldt, Christopher Böhnke, Ruppert Bodmeier und Martin Brüggemann sofort Ja gesagt!
Die Effekte und Learnings:
🎨 Das wurde echt der Olymp der Kreativität
🔬 Ich hatte eine strenge Gruppe, die mir Fehler und Versäumnisse aufzeigte
📣 Es zeigte sich schnell, dass die Brand nicht klar und wertig genug war, unsere sehr guten Inhalte sieht man von außen nicht gleich
🗺 Die Ausrichtung kam nicht deutlich genug heraus, es war keinem klar, wofür digital kompakt genau stand, wie Zielgruppe und USP aussehen
🌈 Mehr Diversität (Geschlecht, Funktion, Kultur usw.) wäre im Beirat sinnvoll gewesen, vor allem bei den Funktionen, wir waren “zu gleich”
💪 Eine klarere Incentivierung hätte für die Struktur gut getan
⚙️ Es fehlte mir an der Disziplin bei der Inhaltsdokumentation und Planung
🤔 Schritt 2: Zuspitzung der Ausrichtung
Basierend auf diesen Einsichten bin ich hingegangen und habe 4 Dinge getan:
✂️ Radikal gekürzt und vereinfacht, aus >30 Formaten wurden 10, die Aufbereitung der Inhalte klarer und unsere Contentdaten vereinfacht
🤖 Mit der Hilfe von Anton Wieprecht haben wir unsere Prozesse massiv automatisiert und die Datenstruktur bei Airtable zentralisiert
🧭 Basierend auf dem Buch von Martin Schilling (unser Podcast dazu) habe ich den Nordstern von digital kompakt definiert (Purpose, Value Proposition, Werte)
🚀 Mit Jonas Baum, Christian Klötzer und Cedric Deege habe ich dann die Value Proposition nochmal massiv zugespitzt (wem lösen wir wie welches Problem)
🤓 Schritt 3: Markenprofil und Redesign
Und erst als diese Dinge standen, habe ich nach einem Intro durch Alexander Graf unseren Redesign-Prozess mit Make Studio gestartet, eine top Agentur aus Hamburg. Mit Michael Ahlf und Xaver Daublebsky gehen wir jetzt 3 Schritte:
Markenprofil: wir verdichten, was digital kompakt eigentlich ausmacht und wie wir arbeiten (mehr dazu ein andermal)
Visuelle Identität: Wir überarbeiten den visuellen Markenauftritt von digital kompakt mit Fokus auf eine professionalisierte und differenzierte Erscheinung
Website: Basierend auf diesen Schritten redesignen wir unsere Webseite und alle digitalen Touchpoints
Ich musste Michael versprechen, dass wir unser Markenprofil, das wir mit Stefan Sippell (super Typ!) erstellt haben, erst präsentieren, wenn wir damit schon gearbeitet haben und man dessen Anwendung auch sehen kann. Aber schon krass, was für ein Aufwand hinter diesen Prozessen steckt, wenn man sie richtig macht, oder?
🙏🏻 Von wem haben wir hier gelernt?
Bei den heutigen Themen waren dies unsere ganz persönlichen Makers & Shakers:
👤 Gunnar Lott – durch Sparring zur Auswahl der Distributionstools
👤 Marcus Diekmann – durch seine Beiratsrolle und viel Sparring
👤 Jörg Rheinboldt – durch seine Beiratsrolle und Tool-Tipps
👤 Christopher Böhnke – durch seine Beiratsrolle und viel Ergebnis-Feedback
👤 Ruppert Bodmeier – durch seine Beiratsrolle und viel Sparring
👤 Martin Brüggemann – durch seine Beiratsrolle und Tech-Support
👤 Anton Wieprecht – durch die Automatisierung unserer Prozesse
👤 Martin Schilling – durch Sparring und die Formatierung unseres Nordsterns
👤 Jonas Baum – durch die Zuspitzung unserer Value Proposition
👤 Christian Klötzer – durch die Zuspitzung unserer Value Proposition
👤 Cedric Deege – durch die Zuspitzung unserer Value Proposition
👤 Michael Ahlf – durch den ganzen Prozess des Redesigns
👤 Xaver Daublebsky – durch den ganzen Prozess des Redesigns
👤 Stefan Sippell – durch seine krasse Markenzuspitzung
🎙 Unsere Podcast-Learnings der Woche
Diese Woche steht im Zeichen des Leaderships – von nachhaltiger Führung bis Souveränität. Gerade die Folge mit Stefan Lammers hat mich persönlich beschäftigt. Die oben beschriebene Klarheit durch einen Nordstern und ein Markenprofil helfen zwar bei Entscheidungen massiv, aber es gibt eben auch zwischenmenschliche Situationen, die einen derailen und weil dafür hat Stefan einen Werkzeugkasten.
1. Wie ESG und Business-Erfolg sich heute endlich vereinen lassen
Kernthemen wie Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit bestimmen die Debatten des 21. Jahrhunderts. Um ein langfristig rentables Unternehmen zu führen, müssen sich auch Gründer und Unternehmer mit ESG (Environmental, Social, Governance) auseinandersetzen.
Von unserem Gast Anna Sophie Herken erfahren wir, wie weit die Entwicklung hier bereits vorangeschritten ist, welche Hürden es zu nehmen gibt und warum das Thema durchaus einen Rentabilitätsfaktor hat.
👥 Gäste:
Anna Sophie Herken – Business Division Head bei der Allianz – ihre Themen: Geschäftsführung
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⚡️ Warum das wichtig ist
Der Klimawandel betrifft uns alle und Unternehmen haben in diesem Kontext einen besonders großen Hebel. Deshalb haben wir einmal nachgespürt, was sich in den wichtigen ESG-Bereichen eigentlich tut.
🧠 Joëls Learnings zu ESG
vor 20 Jahren herrschte breite Skepsis in Sachen ESG, heute ist es bei vielen fester Bestandteil des Werkzeugkastens und hat sogar DNA und Kultur verändert – endlich sieht man ESG nicht mehr nur als Cost Center, sondern Bereicherung mit vielen Opportunitäten
Als Unternehmen kannst du nicht bei allen Faktoren gut sein, etwas derartiges geht immer schief; stattdessen gilt es, sich zu fokussieren und die Coverage auf der Führungsebene sicherzustellen
Wo liegt ESG? Im Falle der Allianz als Commitment auf oberster Ebene, in der Compliance und im Investment-Bereich, als Haltung in den einzelnen Businesszweigen sowie als eine Zentralunit, die sich damit beschäftigt – merke: man muss ESG auf vielen Ebenen installieren
Herausforderungen sind derweil die Datenlage, wo es nur teilweise öffentliche Daten und wenig Vereinheitlichung gibt sowie die manchmal auftretenden Trade-Offs von kurzfristigen Nachteilen für langfristige Vorteile
🔮 Ausblick in die Zukunft
Es wird sich in drei großen Bereichen noch sehr viel tun müssen: Regulatorisch, bei der Datenlage und beim Frameworking. Sprich, multilateral braucht es noch mehr Regeln und Taxonomien, zumal manchmal selbst grundsätzliche Fragen (z.B. "Wollen wir auf Atomenergie setzen?") noch unklar sind.
Spannend dabei: Viele ESG-Entwicklungen gehen parallel zur digitalen Transformation: transformieren wir unsere Arbeitsweise, tut sich auch etwas bei ESG. Und vielleicht schaffen wir dann bald, dass Unternehmen per default auf ESG achten und ein Fehlen die Ausnahme ist – und nicht umgekehrt.
2. Wie Top-Führungskräfte Souveränität in Situationen von Ungerechtigkeit bewahren
Jeder von uns kennt es, privat oder vor allem im Geschäftskontext fühlen sich viele von uns in bestimmten Situationen ungerecht behandelt. Gerade dann, wenn wir unser Gegenüber in der falschen Rolle wahrnehmen. Die Konsequenz daraus: es kommt zum Konflikt. Gerade Menschen in Führungspositionen sollten in der Lage sein, solche Situationen zu entschärfen. Aber wie können wir diese Situationen souverän meistern? Joel und Stefan setzen sich mit dieser Frage auseinander und liefern Strategien, Konflikte zu deeskalieren.
👥 Gäste:
Stefan Lammers – Geschäftsführer bei SLBB – seine Themen: High Performance Leadership
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⚡️ Warum das wichtig ist
Fehlende Souveränität in Konfliktsituationen kennen wir alle und je mehr Führungskräfte hier mit einem effektiven und wertschätzenden Framework durch die Welt gehen, desto besser.
🧠 Joëls Learnings zu Souveränität
Extreme Ownership: Es gilt in jeder Situation die Verantwortung zu übernehmen und zu fragen "Was hätte ich tun können?" und daran anschließend dann zu erfassen, was eigentlich dahinter liegt, worum es eigentlich geht
Choose your battles: Welche Spiele möchte ich überhaupt spielen und welche lasse ich einfach aus? Und welche von denen, die ich spiele, muss ich gewinnen und welche kann ich auch verlieren?
Wer immer auf Kosten einer Person gewinnt (Win-Lose) erfährt irgendwann eine Gesamtniederlage (Lose-Lose), weil das Gegenüber gegen einen arbeitet; stattdessen sollte ich zum Ausgleich auch mal das Gegenüber gewinnen lassen (Lose-Win), wenn schon nicht beide gewinnen können (Win-Win)
Werkzeug der Musterunterbrechung: aus der automatischen Bahn auszubrechen, indem man nicht so reagiert, wie man es sonst tut also aus dem Spiel auszusteigen, bringt das Gegenüber oft positiv aus dem Konzept und schafft neue Handlungsräume
Werkzeug des Perspektivwechsels: Anstatt zu feuern und sich hochzuschaukeln mit Fragen wie "Ist das hier gerade angemessen?" einen Perspektivwechsel beim Gegenüber anregen
Werkzeug der Ich-Botschaften: Mit Ich-Botschaften die drei Ws (Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch) kommunizieren: Was nehme ich wahr? Wir wirkt dies auf mich? Was wünsche ich mir?
🔮 Ausblick in die Zukunft
Stefan liefert wirklich praxistaugliche Anleitungen, sodass jede/r von uns für unterschiedliche Situationen nun noch besser gewappnet ist. Schau doch mal, welches Vorgehen dabei für dich das richtige ist.
🤩 Worauf du dich kommende Woche freuen kannst
📅 Mo 30.01. | Unternehmensinterview mit Hasib Khan zu Bringoo
📅 Mi 01.02. | KI im Business richtig nutzen mit Boris Lokschin von Spryker
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