Nerd Alarm: Hardware-Tipps für Podcast & Online-Meeting
Unser Setup für dich zum Nachkaufen plus Erfahrungsberichte
Heute mal eine Nerd-Ausgabe, weil wir häufig um Rat gefragt werden, welche Mikrofone und welches Equipment wir eigentlich für unsere Podcastaufnahmen nutzen. Und nach einigen Jahren des Aufnehmens und Probierens können wir da durchaus schon ein paar Inputs geben 🤓.
Vorher noch drei kurze Hinweise:
Unsere Lieblingsmarke für Kopfhörer und Lautsprecher ist Bang & Olufsen, bei Mikrofonen & Co. sind es Røde und Zoom, wir zeigen aber auch Alternativen auf.
Thomann ist unser Partner der Wahl für den Kauf von Equipment, weil Preis und Service dort top sind, deshalb haben wir fast alle Produkte dorthin verlinkt. Der Transparenz halber solltest du wissen, dass wir mit Thomann und Bang & Olufsen Sponsor-Beziehungen pflegen – beide machen wirklich tolle Arbeit.
Wenn du dich für unsere genutzten Software-Tools interessierst, schau mal hier.
Technische Grüße
Dein Joël
🚀 Zusammenfassung auf einen Blick
Für ein Studiosetting nutzen wir das Electrovoice RE-20 Mikrofon mit einem Zoom LiveTrak L-12 Mischpult und den Rode PSA-1 Tisch-Mikrofonarm und entsprechende XLR-Kabel. Alternativ nutzen viele das Shure SM 7 B als Mikrofon.
Für Remote-Aufnahmen empfehlen wir das Rode Podcaster USB-Mikrofon mit dem Rode Tripod 2 als Stativ und die Logitech Brio als Kamera.
Mischung aus beidem: das Electrovoice RE-20 Mikrofon funktioniert auch mit dem Rode Rodecaster Pro II Mischpult, welches sich für Remote-Aufnahmen an den Computer anschließen lässt. Auch hier Mikrofonarm und XLR-Kabel nicht vergessen.
🎙️ Mikrofonierung
Zeichnest du live mit einer Person auf oder remote per Videosoftware? Denn beide Settings haben (zumindest bei uns) eine andere Umsetzung. Und daneben gibt es zwei Anschlüsse, die du kennen musst: das klassische USB und XLR, was diese großen runden Stecker sind, die du im Studio benutzt.
⭐️ Studiomikrofon: Electrovoice RE-20 (XLR)
Unser Studiomikrofon ist das Electrovoice RE-20 Großmembran-Mikrofon, welches einen hervorragenden Klang aufzeichnet und sehr praktisch ist, weil es viele Umgebungsgeräusche ignoriert. Der Preis liegt etwas höher, lohnt sich aber.
⭐️ Remote-Mikrofon: Røde Podcaster (USB)
Mein absolutes Lieblingsmikrofon für Remote-Aufnahmen ist das Rode Podcaster, welches auch Jochen Krisch für seine Podcasts im Einsatz hat. Es macht einfach einen unglaublich tollen, warmen und sauberen Klang und viele Nebengeräusche sind kaum zu hören. Wir verschicken dieses Mikrofon daher auch an unsere Remote-Gäste.
🤔 Alternative Studiomikrofone (XLR)
Ein bei vielen beliebtes Mikrofon für Studioaufnahmen ist das Shure SM 7 B, welches z.B. von Alexander Graf oder Florian Heinemann eingesetzt wird. Mir persönlich filtert dieses Mikrofon zu viel weg, hat aber eine tolle Optik.
Für den kleineren Geldbeutel stellt sonst auch das Rode PodMic eine schöne Alternative dar. Es ist kompakt in der Größe, macht guten Klang und ist sehr günstig.
🤔 Alternative Remote-Mikrofone (USB)
Wir haben auch oft das Rode NT-USB an unsere Remote-Gäste versendet, welches auch gerne für Online-Meetings genutzt wird, weil es ohne Zubehör funktioniert, recht günstig und leicht zu bedienen ist. Für meinen Geschmack macht es keinen guten Klang, hat verwirrende Bedienelemente und kommt sehr groß und instabil daher. Kleiner ist sonst das Rode NT-USB Mini.
Einige Podcaster nutzen alternativ das Shure MV 7, welches ähnlich wie das Shure SM 7 B aussieht, aber mit USB funktioniert. Mich stört, dass es eines Tonarms bedarf.
🎛️ Mischpulte
⭐️ Unser “Studio-Mischpult”: Zoom LiveTrak L-12
Für unser Studio nutzen wir das Zoom LiveTrak L-12, welches sehr viele Einstellungsmöglichkeiten bietet und für uns den großen Vorteil bietet, dass wir auf SD-Karten aufzeichnen können. Es macht einen super Job und mit etwas Einarbeitung lassen sich die meisten Funktionen recht schnell verstehen.
⭐️ Unser “Remote-Mischpult”: Røde Rodecaster Pro II
Weil unsere Remote-Software Squadcast mit Adaptern Probleme hatte, nutzen wir das Rode Rodecaster Pro II (genauer gesagt dessen Vorgänger), um unsere Studiomikros für Remote-Aufnahmen einzusetzen. Wer sich eines derRemote-Mikrofone mit USB kauft, kann natürlich auf ein Mischpult verzichten. Aber das Rodecaster hat den Charme, dass du auch Anrufe dazu schalten und viel einstellen kannst.
⭐️ Unser Aufnahmegerät: Zoom H6
Streng genommen handelt es sich beim Zoom H6 um ein Aufnahmegerät, es bietet aber auch verschiedene Einstellungsmöglichkeiten und Platz für vier (bzw. mit Adapter sogar sechs) XLR-Mikrofone. Wir haben das Zoom H6 früher dauernd genutzt, wenn wir zu unseren Gästen gefahren sind oder auf- und abbauen mussten.
🛠️ Zubehör
⭐️ Tonarm: Røde PSA-1: Für unsere Studiomikrofone nutzen wir den Rode PSA-1 Tisch-Mikrofonarm, welcher einen der Klassiker darstellt und sehr gut funktioniert.
⭐️ Mikrofon-Stativ Rode Tripod 2: Für unsere Rode Podcaster Remote-Mikrofone verschicken wir auch immer noch das Rode Tripod 2 – schön verarbeitet und klein.
⭐️ Mikrofon-Tischfuß K&M 232BK Tischstativ: Wer das Rode PodMic als Mikrofon nutzt, ist derweil mit dem K&M 232BK Tischstativ sehr gut bedient.
⭐️ XLR-Kabel: Mikrofone mit XLR-Anschluss benötigen noch ein XLR-Kabel, um es an ein Aufnahmegerät oder Mischpult anzuschließen. Hier ein Beispiel und ich würde eine ausreichende Länge von 3-5 Metern empfehlen.
⭐️ USB-C Adapter: An unsere Remote-Gäste verschicken wir stets auch einen USB-C Adapter, falls sie (wie wir) den USB-Anschluss eines Remote-Mikros auf einen USB-C Anschluss übertragen müssen.
⭐️ Logitech Brio Kamera: Für die Videokomponente unserer Podcasts und Online-Meetings nutzen wir die Logitech Brio, welche wir an den Monitor oder auf ein günstiges Stativ setzen.
⭐️ Meeting Owl 3: Für hybride Online-Meetings ist die Meeting Owl 3 ein super Tipp. Die Owl nimmt 360-Grad Video und Audio auf und zoomt automatisch an die sprechenden Personen heran. So sieht man immer die Gruppe und einzelne im Fokus.
🎧 Kopfhörer
Ich kann nur raten, bei Podcastaufnahmen im Studio immer Kopfhörer zu nutzen, um zu überprüfen, ob man noch richtig vor dem Mikro sitzt. Und bei Remote-Aufnahmen sollen die Toninhalte der anderen nicht als Echo auf der eigenen Tonspur landen.
Und ich würde keine Airpods nutzen, weil die Mikrofone den Ton komprimieren. Zum Hören sind sie in Ordnung, solange der Akku nicht aufgibt. Die Kopfhörer von Beyer Dynamic eignen sich zum Podcasten gut, wir nutzen aufgrund von Design, Audioqualität und Kompaktheit lieber Bang & Olufsen:
⭐️ Beoplay H8i: Ich persönlich höre meine Gäste gerne etwas lauter und setze daher auf den On-Ear Kopfhörer Beoplay H8i, das neuere Modell ist der Beoplay H4.
⭐️ Beoplay H9: Vielen ist der Druck auf den Ohren und die Lautstärke zu viel, weshalb wir den Over-Ear Beoplay H9 nutzen. Das neuere Modell ist der Beoplay Hx.
🔈 Lautsprecher
Lautsprecher haben eigentlich nichts mit Podcasts zu tun, außer du willst diese zum Monitoren deiner Aufnahme nutzen. Aber was soll ich sagen, wir lieben Musik 😊 und haben vieles von unserem Partner Bang & Olufsen ausprobiert – meine Favoriten:
Beosound 2: Der Beosound 2 ist ein Hammer-Gerät! Total klein, sehr schick und macht einen mega Sound, obwohl es eigentlich nur ein einzelnes Gerät ist. Solch einen klaren und starken Klang erlebt man selten für solch einen Preis.
Beosound Shape: Die Beosound Shape ist ein echtes Kunstwerk, indvidualisierbar bei Form und Farbe und macht natürlich einen megakrassen Klang. Wenn du dir hierauf Pink Floyd anhörst, kannst du die einzelnen Instrumente verorten.
Beosound A9: Der Beosound A9 ist ein Klassiker unter den B&O Lautsprechern und durch seine Tripodform wirklich designig. Der Lautsprecher, den ich am häufigsten nutze und der auch einen tollen, satten und warmen Sound abspielt.
💻 Software
Eigentlich hat eine Software-Liste bei einer Hardware-Empfehlung nichts zu suchen. Der Vollständigkeit halber, um geneigten Neu-Podcaster:innen Impulse zu geben:
Hosting: Wir nutzen Podigee und sind damit technisch sehr zufrieden. Das Pricing finde ich an einigen Stellen deutlich zu hoch, aber die Convenience und Zuverlässigkeit sind hier für uns wichtige Gründe.
Remote: Wir zeichnen unsere Remote-Podcasts mit Riverside auf, weil dieses auf Podcasting optimiert ist, einzelne Tonspuren sowie tolle Funktionen (z.B. Video-Clipping, Transkripte, Shownotes) liefert. Einzig die fehlende API ist etwas schade.
Live-Streaming: Hier haben wir uns Restream und StreamYard angeschaut und haben eine vergleichbare Funktion nun aber in Riverside integriert.
Ad Insertion: Unsere Werbung spielen wir mit AdsWizz ein, was auch nicht günstig, aber der Goldstandard unter den Ad Servern ist.
Schnitt: Ich persönlich schneide mit Reaper und dem Podcast-Add-on Ultraschall. Unsere Producer:innen nutzen natürlich aber ein vielfältiges Bouquet aus Diensten wie Adobe Audition, Pro Tools, Cubase, Logic Pro oder Audacity.
🎤 Versuche aus der Vergangenheit
Yeti Mikrofon: Mein erster Mikrofontest war mit dem Yeti USB-Mikrofon, welches mir aber deutlich zu viel Raumton aufgezeichnet hat, gerade wenn man wie ich oft bei anderen Unternehmen zu Besuch war.
Nackenbügelmikrofon: Wir haben lange mit Nackenbügelmikrofonen wie diesem von Shure gearbeitet, damit die Gäste nicht vom Mikrofon rücken. Allerdings erzeugen diese starken Druck hinter den Ohren, was schnell unangenehm wird.
Ansteckmikro: Auch mit einem Lavalier-Funkmikrofon (also einem Mikro zum Anstecken) wie diesem von Sennheiser haben wir experimentiert. Allerdings ist der Preis recht hoch und aufwändig, das Knistern der Kleidung zu vermeiden.
Focusrite: Wir haben mit dem Focusrite Scarlett Solo 3rd Gen gearbeitet, um unsere Studiomikros an den Computer zu bringen. Schönes Gerät, nur dann machte Squadcast Probleme. Auch ein Cloud Lifter half nichts.
Squadcast: Wir haben lange mit Squadcast als Software zum Aufzeichnen gearbeitet und das funktioniert auch gut, insbesondere da via API schöne Automatisierungen möglich sind; am Ende sind wir dann aber zu Riverside gewechselt, weil die Zusatzfunktionen dort (v.a. die Möglichkeit, direkt Videoclips zu schneiden) sehr gut sind und der Upload schneller geht
Castmagic: Mit Castmagic lassen sich Podcast-Inhalte per KI erzeugen, also etwa Shownotes, Social-Media-Posts, Kapitel und vieles mehr. Per eigener Eingabe können auch eigene KI-Cases definiert werden, sodass ich nur noch ein Audio hochladen muss und alles automatisch generiert wird. Wir setzen dies nun jedoch durch Riverside und unsere KI-Anbindungen an Airtable selbst um.
OpusClip: Wenn du ein langes Video hast, kannst du das KI-Tool OpusClip nutzen, um daraus automatisch Shorts schneiden zu lassen. Das Tool erzeugt mehrere Kurzvideos, baut automatisch Untertitel und identifiziert mit einem Scoring die interessantesten Stellen des Videos. Die Bedienung ist nur ehrlich gesagt Pain in the Ass, weil mitunter buggy und wir setzen dies nun direkt mit Riverside um.