Zukunftsboost: Super-Apps, Trump und Community-Hacks | KW 46/2024
Handel der Zukunft + Deutsche Wirtschaft & Trump + Josef Brunner + Learnings einer Community
Hallo Leute!
Heute reisen wir mit unserer Newsletter-Ausgabe in die Zukunft! Denn mein Podcast mit PAYBACK-Chef Dominik Dommick und E-Commerce-Kenner Jochen Krisch über den Handel der Zukunft kann getrost als eines der Highlights des Jahres bezeichnet werden. Gemeinsam haben wir den chinesischen Markt beleuchtet und ganz unaufgeregt Besonderheiten und Learnings herausgearbeitet.
Und dann war da noch meine Folge mit Top-Manager Marcus Diekmann, in der wir gemeinsam betrachtet haben, was die Wahl von Donald Trump für den deutschen Handel und unsere Wirtschaft bedeutet.
Und dann bringe ich dir meine Top-Learnings zum Thema Community-Aufbau mit, denn mit Makers & Shakers rüsten wir uns für die Zukunft und bauen ganz viel um. Daher: Heute schauen wir nach vorn und sammeln dafür Wissen zusammen!
Los geht’s!
Dein Joël ✌️🧢
BUSINESS | Learnings aus meinem Podcast digital kompakt
🐉 Handel der Zukunft: Ein Blick nach China
In dieser Folge spreche ich mit zwei echten Handelsexperten über ein spannendes Thema: Dominik Dommick (Geschäftsführer von Payback) und Jochen Krisch (Exciting Commerce, K5) berichten von ihrer China-Reise und teilen ihre Eindrücke und Erkenntnisse. Gemeinsam diskutieren wir unter anderem über das Phänomen der Super Apps, die in China weit verbreitet sind - in Deutschland aber bisher nicht Fuß fassen konnten. Wir gehen der Frage nach, woran das liegt und welche Ansätze hierzulande diesem Konzept am nächsten kommen. Anders als bei unseren üblichen Branchentreffen zu Themen wie Möbel, Elektronik oder Fashion, steht diesmal der offene Austausch über die Unterschiede zwischen dem chinesischen und deutschen Markt im Mittelpunkt. →Zum Podcast
🧠 Meine Learnings
Das chinesische Internet ("Chinternet") hat sich anders entwickelt als das westliche Internet und folgt einer eigenen Logik. Es ist stärker auf mobile Nutzung und große Plattformen ausgerichtet.
In China gibt es eine sehr hohe Durchdringung von "Super-Apps" wie WeChat, die viele verschiedene Funktionen und Services in einer Anwendung bündeln. Im Westen gibt es bisher kein vergleichbares Angebot.
BUSINESS | Learnings aus meinem Podcast digital kompakt
📉 Trump-Wahl: Was sind die Effekte auf die deutsche Wirtschaft?
In dieser besonderen Ausgabe unterhalte ich mich mit Marcus Diekmann über die möglichen Auswirkungen der Trump-Wiederwahl auf die deutsche Wirtschaft und den Handel. Marcus, ehemaliger CEO von Rose Bikes und aktueller Beiratschef bei ARMEDANGELS, bringt seine E-Commerce-Expertise in das Gespräch ein. Auch wenn wir beide keine Volkswirte sind, teilen wir als internetaffine Unternehmer unsere Perspektiven zu diesem wichtigen Thema. Ein offener Austausch mit leicht politischem Einschlag. →Zum Podcast
🧠 Meine Learnings
Die Bedeutung einer starken europäischen Identität und Zusammenarbeit: Marcus Diekmann betont mehrfach, dass Europa als Einheit denken und handeln muss, um global wettbewerbsfähig zu bleiben. Er schlägt vor, sich zunächst auf Mitteleuropa zu konzentrieren.
Die Notwendigkeit von Anpassungsfähigkeit und interkulturellem Lernen: Diekmann hebt hervor, wie wichtig es ist, offen für andere Kulturen zu sein und von ihnen zu lernen, anstatt arrogant die eigenen Vorstellungen durchsetzen zu wollen.
UNTERHALTUNG | Learnings aus meinem Podcast 5 Dinge mit 20
🤩 Josef Brunner: 5 Dinge, die ich gerne mit 20 gewusst hätte
Dieses mal habe ich mich mit Josef Brunner unterhalten, der als Multi-Investor, Serienunternehmer und Buchautor bereits viel erreicht hat. Josef kenne ich seit vielen Jahren und schätze besonders seine inspirierenden Einblicke und seine positive Energie. In unserem Gespräch teilt er fünf wichtige Erkenntnisse, die er gerne schon mit 20 Jahren gewusst hätte. Aus Erfahrung kann ich sagen: Seine Perspektiven sind immer bereichernd und schaffen neue Denkanstöße. →Zum Podcast
🖐️ Die 5 Dinge:
Geld bringt deine Dämonen nicht zum Schweigen (und deine Dämonen sind deine Freunde bzw. können auch deine Freunde sein)
Stoizismus: Konzentriere dich nur auf die Dinge, die du wirklich ändern kannst (und habe keine Angst vor den anderen)
Es kommt bei den Dingen, die du tust, auf den Wirkungsgrad an – konzentriere dich also auf die Tätigkeiten, deren Wirkungsgrad hoch ist
Verhaltensmuster spielen eine große Rolle im Leben, du solltest dich also selbst gut kennenlernen, egal ob es dabei um deine Superkräfte oder Schwächen geht
Organisationen haben eine herausgehobene Rolle, weshalb ihre Entwicklung Aufmerksamkeit erfordert und sie selbst durchaus auch über politische Einbringen nachdenken sollten
COMMUNITY | Learnings aus meiner Community Makers & Shakers
🚀 Meine besten Learnings, wie du ein Flywheel für eine Community baust
Meine Business Community Makers & Shakers ist inzwischen anderthalb Jahre alt. Jetzt, da wir uns nun neu auf das Thema KI ausrichten, finde ich es einen guten Zeitpunkt, über die besten Learnings aus dieser Zeit zu sprechen.
🎯 1) Es braucht eine klare Zielgruppe
Wenn du eine Community führst, sollte auf den ersten Blick klar sein, an wen sie sich richtet. Und diese Zielgruppe sollte eher spitz als breit definiert sein. Anfangs hatten wir das Problem, dass wir uns an quasi jeden aus der Digitalwirtschaft richteten – egal ob Start-up oder KMU, Geschäftsführung oder Fachabteilung, erfahren oder neu im Geschäft. Dann passieren zwei Dinge: Erstens können Menschen von außen nicht gut einschätzen, ob die Community zu ihnen passt. Zweitens fiel es innen schwer, Allianzen zwischen Menschen mit ähnlichen Interessen und Bedürfnissen zu bilden.
🌱 2) Less is more: Es braucht den einen Nucleus
Ein gutes Wertversprechen läuft immer auf die Frage hinaus: "Wem löse ich welches Problem durch was?“ Vor allem am Anfang braucht es eine klare gemeinsame Sache – einen Nucleus, um den alles kreist. Das kann etwas Einfaches sein wie: "Wir zahlen zu hohe Preise und wollen Angebote vergleichen" oder "Wir wollen mehr Reichweite und unterstützen uns gegenseitig auf LinkedIn". Von diesem Punkt aus können Funktionen wachsen.
Bei "Makers & Shakers" haben wir zum Beispiel den Ansatz eines "Beirats in der Hosentasche", bei dem Mitglieder jede Frage stellen können. Doch besonders in der Anfangsphase sind zu viele Themen schädlich. Wir hatten viele Kanäle mit wenig Aktivität, statt einen Kanal, in dem es brummt. Ein "Wie macht ihr das?"-Kanal für alle Fragen funktionierte weitaus besser, als viele spezialisierte Kanäle für jede Abteilung. Das Fazit hier: Weniger ist mehr. Wie beim Sport, wenn du gleich zu Beginn ein riesiges Training auffährst, wird es dir schwer fallen, in eine Routine zu kommen. Wenn du aber mit einer Übung anfängst und darin immer besser wirst, kannst du dich schon bald an neue Disziplinen wagen.
🤓 3) Es gibt drei Rollen und deren Incentivierung ist wichtig
Über die Zeit habe ich bemerkt, dass es auf der Gestaltungsseite einer Community drei Rollen braucht: die Expertin, die Vernetzerin und die Reichweitenlieferantin. Die Expertin liefert das gesuchte Wissen, die Reichweitenlieferantin bringt neue Mitglieder, und die Vernetzerin führt Nachfrage und Angebot zusammen. Manchmal vereint eine Person mehrere dieser Rollen, doch wichtig ist: Die Anreize für jede Rolle müssen klar sein. Wie wird die Expertin für ihr Wissen belohnt? Was ist der Gegenwert für Reichweite? Und wie wird die Vernetzerin motiviert? Sind diese Aspekte nicht abgedeckt, fehlt es schnell an Inhalten, Mitgliedern oder Verbindungen.
👀 4) Die Kommunikation funktioniert nur im Sichtfeld
Wenn die ersten drei Grundlagen stehen, geht es darum, das "Flywheel" der Community in Bewegung zu setzen – sprich: die Kommunikation zu ermöglichen. Im Business-Bereich gibt es fünf zentrale Kommunikationsorte: WhatsApp, E-Mail, Slack, LinkedIn und den eigenen Kalender. Ohne Sichtbarkeit auf einer dieser Plattformen findet Kommunikation schlicht nicht statt.
Wir haben mit Circle beispielsweise eine tolle Plattform zur Kommunikation, kriegten jedoch immer wieder gesagt, dass die Mitglieder dort die Beiträge nicht oder zu spät mit bekommen. Selbst E-Mail-Benachrichtigungen halfen wenig. Der Umzug auf WhatsApp brachte den gewünschten Erfolg – Kommunikation wurde sichtbar und direkt. Allerdings macht man es nie allen recht: Manche Mitglieder störten sich an Business-Inhalten auf WhatsApp, andere versanken in der Masse an Nachrichten dort. Unsere Lösung: WhatsApp und Circle zu synchronisieren, sodass jede:r selbst entscheiden kann, wo und wie er oder sie mitdiskutieren möchte.
💃 5) Live-Sessions laufen, Online-Sessions nicht wirklich
Aus vielen Online-Sessions haben wir gelernt: Diese werden schlecht angenommen, während echte Treffen große Beliebtheit genießen. Nach unseren Live-Treffen schwebten die Leute nach Hause, während Online-Sessions häufig hohe No-Show-Raten hatten – was besonders unangenehm wird, wenn man namhafte Gäste eingeladen hat.
Doch warum ist das so? Die Menschen sind online oft übersättigt, es ist schwer, eine für alle passende Uhrzeit zu finden und ohne Einheitlichkeit in der Gruppe ist eine Session nur für einen Teil der Leute relevant. Dazu kommt: Online-Treffen werden häufig zugunsten anderer Job-Anforderungen depriorisiert. Hier hilft nur Konstanz, z.B. ein fester wöchentlicher Termin. Zudem sollten diese Treffen sichtbar im Kalender stehen – und wir dürfen nicht vergessen, dass viele zwar Inhalte fordern, aber oft zögern, selbst aktiv zu werden. Ich sage dann gerne etwas frech: “Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“.
Das sind meine wichtigsten Learnings aus 18 Monaten "Makers & Shakers". Ich hoffe, dass sie dir helfen, deine eigene Community erfolgreicher zu gestalten – sei es durch Fokussierung, klare Anreize oder die richtigen Kommunikationswege.